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Alpenüberschreitung Oberstdorf - Meran

vom 15.07. bis 22.07.2013

15.07.2013

Tourenleiter: Strebl Helmuth
Teilnehmer: 6

Er ist ein der ältesten Fernwanderwege Europas, der E5. Ein Alpenpfad der schon seit Jahrhunderten begangen wird. Magisch zieht er Jahr für Jahr hunderte von Bergwanderer an. Aber was macht die Faszination dieses Fernwanderklassikers aus? Fünf Bergfreunde der DAV-Sektion freuten sich das rauszufinden.
Die Vorbereitungen: Zeitschiene, Tourenprofil, Ausrüstungschecks, Gepäckgewichtsreduzierung, etc. all das war schon geschehen. Etwas ungewohnt war dann die Anreise zum Ausgangspunkt, umweltschonend mit der Bahn und ab München streckenweise am Boden sitzend wurde der Zielort Oberstdorf erreicht.
Im Weiler Spielmansau wurde gestartet, dort gesellte sich ein einzelner Wanderer aus Erlangen zur Gruppe und gemeinsam begann der Weg über die Alpen. Das erste Etappenziel die Kemptner Hütte war nach drei Stunden erreicht und bei strahlend blauen Himmel wurden auf der Sonnenterrasse, die Lechtaler Berge bewundert. Am nächsten Morgen ging es weiter zum Mädelejoch, welches genau an der deutsch/ österreichischen Grenze liegt. Es erfolgte der Abstieg ins Holzgau. Abseits von Autobahnen u. vielbefahrenen Straßen führten die Pfade durch oft noch unberührte Natur zum Aufstieg zur Memminger Hütte. Wie eine Trutzburg steht Sie in einer mächtigen Alpenwelt. Wegen wegen Überbelegung war die Nachtruhe verkürzt und kurz nach Sonnenaufgang wurde dem Quartier der Rücken gekehrt. Zunächst erfolgte der Aufstieg zur Seescharte 2600m und dann ein knapp 20km langer Abstieg nach Zams auf 800m. Schließlich waren die Pitztaler Berge und die auf einem Hochplateau liegende Galflunalm erreicht. Bei einem prächtigen Sonnenuntergang konnten im abendlichen Rot die weit entfernten felsigen Konturen vom Wettersteingebirge und Zugspitze ausgemacht werden. Am darauffolgenden Tag waren die Ötztaler Alpen angesagt. Gewaltig und mächtig zeigten sich die Mittelberg-, Rettenbach und Tiefenbach- Gletscher, aber auch der Rückzug der Schnee und Eispanzer war deutlich erkennbar. Auf der Braunschweigerhütte 2759m wurde, bei bestem Service, die Nacht verbracht. Weiter führte die Tour tief ins Ötztal, über einen auf 2700m liegenden Panoramaweg wurde nach sechs Stunden Gehzeit der Skiort-Vent erreicht. Ein Hauch von Luxus umweht die Wanderer, ein Hotel verwöhnte mit Badewanne, heißem Wasser und weißem Betttuch. Dann folgte die Königsetappe, die Gruppe wanderte weit ins Ötztal Richtung Similaun, nahe der Fundstelle von Ötzi. Im Aufstieg zuerst über Blockgelände, dann im Gänsemarsch über den Gletscher, dessen Oberfläche ist sulziger Schnee, verziert mit rotem Sand aus der Sahara, bis zur Similaunhütte 3019m. Nach der Mittagseinkehr und wegen mangelnder Übernachtungsmöglichkeit, begann der steile Abstieg ins Schnalstal. Nächtigung gleich neben dem Vernagtstausse, im jahrhundertealten Tisen-Bergbauernhof auf 1814m. Buon giorno Italien, die Texelberggruppe und damit die Südseite der Alpen, war erreicht. Finaler Abstieg ins Vinschgau und Transfer nach Meran. Flanieren im milden Klima auf der Meraner Kurpromenade und letzte Übernachtung in Meran. Dann waren sie vorbei die Tage auf den E5. Von Deutschland, nach Österreich bis Italien, etwa 100km und um die 10 000 Höhenmeter von Nord nach Süd waren überwunden. Wie im Flug sind sie verstrichen, bestes Wetter, faszinierende Ausblicke, viel Spaß und auch wenn es widersprüchlich klingt eine Menge Erholung waren das Ergebnis. Nach vielen erinnerungswürdigen Erlebnissen und mit dem Bewusstsein dass es weitere Traumpfade gibt wurde die Heimfahrt per Bahn angetreten.