Beim Klettern am Wolfgangsee | © Drexler Magarete

Beim Klettern am Wolfgangsee

vom 21.05. bis 22.05.2011

21.05.2011

Tourenleiterin: Drexler Magarete
Teilnehmer: 14

In dieser Saison ging es für die "alpine Jugend der JDAV nicht nur jahreszeitlich gesehen früher, sondern auch einen Tag länger an den Wolfgangsee. Die Jugendleiter Alex Denk und Margarete Drexler hatten für ein anspruchsvolles Kletterwochenende ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Übernachtet wurde auf dem Hochplateau der Postalmarena: auf der Welserhütte.
Am Samstag teilte sich die Gruppe für den ersten Teil des Programms auf. Alex Denk und Peter Drexler gingen mit 6 Jugendlichen direkt zum Einstieg der ganz neu eröffneten Mehrseillänge "Flipperl" am Plombergstein. Die Kletterroute umfasst 5 Seillängen mit 165 Höhenmeter und bietet einen grandiosen Ausblick auf den Wolfgangsee. Die Schlüsselstelle, eine schöne Platte im Schwierigkeitsgrad 5+ sorgte sicherlich bei dem ein oder anderen für Adrenalinschübe. Letztendlich war die Tour aber hervorragend abgesichert und alle erreichten ohne große Schwierigkeiten den Ausstieg.
Die zweite Gruppe unter der Leitung von Margarete Drexler verbrachte den Tag im ÖAV-Klettergarten am Plombergstein. Anfangs lag die Wand noch im Schatten, aber schon nach kurzer Zeit stand die Sonne hoch genug und der Genuß stieg von Route zu Route im griffig warmen Fels. Im selben Maß wie die Sonne einheizte stieg die Leidenschaft der Kletterer und Einige kletterten sogar schwierigere Routen als im Dingolfinger DAV Kletterzentrum.
Für Sonntag hatte die gesamte Gruppe den Postalm Klettersteig, auf dem Programm stehen. Dieser rassige Action-Klettersteig im zweithöchsten Schwierigkeitsgrad "D", d.h. sehr schwierig, und mit einer Stelle "E" (steht für Extrem), wurde von den Erbauern in die Postalm-Klamm gebohrt. Nicht weniger als 5 Seilbrücken führen über den tosenden Rußbach.
Die erste Querung erfolgte auf einer Seilbrücke mit Trittbrettern, aber durchaus luftig und wackelig über die noch weite Schlucht mit 30 Meter. Danach ging es durch steiles Waldgelände zur sogenannten Hangelbrücke. Anschliessend stieg man weiter an sehr steilem Fels zur engsten Stelle der Klamm und setzte mit einem gewagtem Sprung oder per "Handhantel" zur anderen Schluchtseite über. Danach folgte ein glattes, leicht nasses Wandstück und über die nächste Seilbrücke gelangte man wieder auf die andere Seite der Klamm. Nach deren Überquerung stieg die Gruppe entlang eines Wasserfalles zur steilen Gamsleckenwand auf. In dieser waren dann richtige "Ferratisten" gefragt, denn man muss schon kräftig zupacken, will man den Ausstieg in der leicht überhängenden Wand erreichen.
Dieser Herausforderung stellten sich 8 Teilnehmer und lernten, dass ein Schwierigkeitsgrad von D/E nicht nur sehr viel Kraft kostet, sondern schon auch mal bei soviel Luft unter den Sohlen und Ausgesetztheit die Knie leicht zittern können und der Schweiss anfängt zu rinnen. Die restlichen 6 Teilnehmer umgingen in schönster Landschaft diese Wand und man traf sich dann 30 Minuten später, um den Rest des Klettersteigs mit nochmal einer schönen Seilbrücke und Tiefblick in den Rußbach, sowie den Abstieg zu den Autos gemeinsam zu meistern.
Für die gezeigte Leistung an beiden Tagen, sparten die Betreuer nicht mit Lob für die Kletterjugend. Jeder Einzelne hatte an diesem Wochenende bei den unterschiedlichen Aktivitäten eine sehr gute Performance gezeigt. Speziell bei der Begehung des Klettersteig war klar zu erkennen, dass diese Schwierigkeitsstufe nur zu bewältigen war, weil die Gruppe über ausreichend Klettererfahrung verfügt und man diese immer wieder intelligent anwendete.
Natürlich blieb es nicht nur beim Lob, sondern es ging, als Belohnung für alle, noch zum Baden, Chilen und Eisessen an den Wolfgangsee, bevor es Zeit für die Rückfahrt nach Dingolfing wurde.