Vereinsabend | © Berger Florian

Vereinsabend

04.04.2025

Organisator: Widl Konrad
Teilnehmer: 65

65 Zuhörer lauschen spannenden Reisebericht von Karin Witzelsperger
Eine außergewöhnliche Reise führte vor Kurzem nicht nur durch die höchsten Regionen Nepals, sondern auch durch den Saal in Oberteisbach: Im Anschluss an ein gemeinsames Abendessen folgten rund 70 begeisterte Gäste dem bildreichen Vortrag „Mit dem Fahrrad um die Annapurna“ von Karin Witzelsperger.
Nach der Begrüßung durch Vereinsvorstand Konrad Widl entführte die passionierte Sportlerin die Anwesenden auf eine spektakuläre 21-tägige Tour, die sie im Oktober und November 2024 mit einem kleinen Team on drei Personen Über einen lokalen Reiseveranstalter unternommen hatte.
Die Reise begann ganz unspektakulär: Das Fahrrad wurde sorgfältig in einem speziellen Koffer verpackt, dann ging es mit dem Zug nach München und von dort per Flugzeug nach Kathmandu. Nach der Ankunft brachte ein Jeep das Team in die Zielregion – mitten ins Herz des höchstgelegenen Landes der Welt.
Von dort aus begann die eigentliche Tour: Tag 1 führte auf holprigen Pfaden durch den dichten Urwald. Zwischen Bananenstauden und blühendem Weihnachtsstern galt es, auf 32 Kilometern rund 1.000 Höhenmeter zu überwinden – das Tagesziel war Chyamanche auf 1.435 Metern.
Am zweiten Tag startete die Gruppe um 8 Uhr morgens. Ein Träger schleppte beeindruckende 40 Kilogramm Gepäck durch die Schlucht des Marsyangdi, vorbei an donnernden Wasserfällen. Nach 17 Kilometern und 880 weiteren Höhenmetern erreichten sie das nächste Etappenziel auf 2.200 Metern.
Die folgenden Tage führten über Apfelplantagen, vorbei an Ziegenherden und durch atemberaubende Landschaften. Am vierten Tag dann der erste große Höhepunkt: Auf 3.800 Metern offenbarte sich der majestätische Blick auf das Annapurna-Massiv.
Ein Ruhetag auf 4.000 Metern Höhe diente der Akklimatisierung – ohne Fahrrad, nur wandernd. Tags darauf stand wieder ein Biketag auf dem Programm: 10 Kilometer und 600 Höhenmeter auf schwindelerregender Höhe.
Am siebten Tag ging es weiter zum Basislager Thorung Pedi auf 4.500 Metern, über lange Hängebrücken und steile Pfade. Der achte Tag begann bereits um 4 Uhr früh – Ziel war der Thorung-La-Pass auf 5.400 Metern. Die Strecke forderte alles: schieben, tragen, kämpfen. Aber der Lohn war ein unvergesslicher Ausblick und das Gefühl, über sich selbst hinausgewachsen zu sein.
Die Reise führte danach durch die tiefste Schlucht der Welt, das Tal des Kali Gandaki, und am zehnten Tag wartete zur Belohnung ein heißes Bad in einer 40 Grad warmen Quelle. Die letzten Tage führten durch die fruchtbaren Subtropen mit Bananenplantagen und Reisfeldern zurück in die Zivilisation, ehe die Tour mit Sightseeing und einem Tempelausflug in Kathmandu endete.
Am Ende standen beeindruckende Zahlen: 10.300 Höhenmeter, 380 Kilometer, 100.000 Fotos – und unzählige, unbezahlbare Eindrücke. Trotz kleiner Materialschäden verlief die Tour reibungslos.
Der 45-minütige Vortrag war gespickt mit persönlichen Erlebnissen, eindrucksvollen Bildern und humorvollen Anekdoten. Den Abschluss übernahm erneut Vorstand Konrad Widl, der sich herzlich bei Karin Witzelsperger bedankte und ihr als Zeichen der Anerkennung ein kleines Präsent überreichte.
Ein Abend, der Lust auf Abenteuer machte – und zeigte, wie weit man mit zwei Rädern, einer Portion Mut und einem offenen Herzen kommen kann.